Sonntag, 15. November 2015

Letzte Blüten


Mit einem letzten Foto aus dem blühenden Staudengarten geht das Gartenjahr langsam zu Ende. Als letzter Herbstblüher bringt noch einmal Aster turbinellus mit ihren zarten hellblauen Blüten Farbe in den November. Dieses Jahr blühen alle Astern später als gewöhnlich. Links daneben Aster pringlei Pink Star’, dahinter Achnatherum calamagrostis ‘Algäu’ und Solidago rugosa ‘Fireworks’.


Herbst ist Wander-Hochsaison. Einige Fotos aus meiner schönen Heimat möchte ich mangels Gartenbildern an dieser Stelle zeigen:

Ausblick vom Großen Pohlshorn auf die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Morgendliche Nebelschwaden ziehen nach nächtlichem Regen über die herbstlich bunten Wälder.


Auf Waldlichtungen wächst oft das genügsame Land-Reitgras Calamagrostis epigejos. Es ist für den Garten kaum geeignet, da es lange Ausläufer bildet. Das Garten-Reitgras Calamagrostis x acutiflora mit seinen Sorten ‘Karl Foerster’ oder ‘Waldenbuch’ entstammt der Kreuzung aus C. epigejos und C. arundinacea, dem horstig wachsenden Wald-Reitgras. Herrlich schimmert die Sonne durch die Ähren des Grases, ebenso wie sie die gelben Blätter der Birken und Espen zum Leuchten bringt.

 
Blick vom Fuße des Sattelberges (Špičák) im Ost-Erzgebirge zum Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník). Der mächtige Tafelberg aus Sandstein ist mit 723 m der höchste Punkt der Sächsisch-Böhmischen Schweiz (= Elbsandsteingebirge). Der steinerne Aussichtsturm aus dem Jahre 1864 bietet eine herrliche Rundumsicht. Die einsame Landschaft um den Stattelberg und das nicht mehr existente Dorf Niederschönwald ist ein Mosaik aus extensiv genutzten Wiesen (von trocken bis naß), naturnahen Mischwäldern, Steinrücken und klaren Bächen. Die Wiesen sind zum Teil Naturschutzgebiete. Allesamt jedoch werden sie nicht gedüngt und zweischürig gemäht, das erste Mal im Hochsommer, das zweite Mal im Spätherbst, wie gerade geschehen. Nach dem Krieg und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurden die Wiesen auf böhmischer Seite jahrzehntelang gar nicht gemäht, so daß sie zunehmend verbuschten. Vergleicht man die Landschaft mit alten Postkarten oder Luftaufnahmen, so erkennt man, daß sich der Gehölzbestand auf und zwischen den Wiesen mehr als verdoppelt hat und Senken stark vernäßt sind. Vergleiche Wanderbericht Sattelberg.


Blick über Hinterhermsdorf auf die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz mit dem Großen Winterberg (Basalt) als höchsten Punkt. Die tiefstehende Morgensonne läßt in der klaren Luft alle Konturen gut erkennen, bevor das Wetter umschwenkt. Das Dorf liegt idyllisch und einsam im hintersten sächsischen Winkel. Nur für den Wanderer gibt es keine Grenze mehr…


Dienstag, 3. November 2015

Goldener Herbst


Herrlich läßt die tiefstehende Herbstsonne die bunten Blätter und Früchte im Garten und in der Natur leuchten. Gerne verweise ich in diesem Zusammenhang auf meinen zweiten Blog IWALK.

Im Staudengarten buddle ich zur Zeit fleißig herum. Deshalb möchte ich erst mal mit einigen Bildern der Gehölze aufwarten.

Euonymus alatus, der Kork-Spindelstrauch fällt vor allem durch die grelle Herbstfärbung seines Laubes auf. Aber auch die Früchte, die viel kleiner sind als beim heimischen Pfaffenhütchen, sehen sehr hübsch aus.










Die Glanzmispel (Photinia villosa) im Vorgarten besticht jedes Jahr mit ihrer dottergelben und langanhaltenden Herbstfärbung.


Zwei Sorten Zieräpfel gedeihen in unserem Garten: Malus ‘Butterball’, der größere dottergelbe Früchte mit oranger Backe hervorbringt, und ‘Evereste’ mit zahllosen roten bis gelb-rot-gestreiften Äpfelchen, die bis in den Dezember am Baum verbleiben. Nachdem der Frost sie zum Platzen gebracht haben wird, werden sich die Amseln darüber hermachen.




Sonntag, 11. Oktober 2015

Herbst-Schauspiel


Nun ist für mich die schönste Zeit im Garten und in der Natur angebrochen. Die Temperaturen sind wieder im angenehmen Bereich, die tiefer stehende Sonne läßt die Blüten und farbigen Blätter leuchten, zunehmend mehr Verblühtes und Welkes bringt Ruhe in den Garten.

Ein letztes Bild vom Hochstaudengarten Anfang September zeigt noch etliche Sonnenhüte im herbstlichen Licht: Vorne Calamagrostis x acutiflora ‘Waldenbuch’ und Vernonia baldwinii, hinten Rudbeckia fulgida ‘Goldsturm’, Achnatherum calamagrostis ‘Algäu’ und Echinacea purpurea.


Anfang Oktober sind die Sonnenhüte verblüht, ihre schwarzen Köpfe zieren den Garten bis in den Winter hinein. Andere Vertreter der Familie Korbblütler übernehmen jetzt den Staffelstab und bringen Farbe zwischen die Gräser:


Vorne Grindelia squarrosa (gelb), Aster novi-belgii ‘Karminkuppel’. In der Mitte sind wenige Stängel des sich rot verfärbenden Penstemon digitalis (Fingerhut-Bartfaden) und der Lecanthemella serotina (weiß) erkennbar. Die Herbstmargerite wird leider immer weniger. Die Trockenheit macht ihr zu schaffen (braucht feuchten Boden). Blattläuse an den Wurzeln geben ihr den Rest. Dahinter Aster novi-belgii ‘Dauerblau’.

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 Der Blick in die entgegengesetzte Richtung: (Bild 1 und 2) Vorne links blühen seit Juli unermüdlich einige wenige Stängel des neu erworbenen Pycnanthemum pillosum (Amerikanische Bergminze) in einem weißlichen Ton zwischen den braunen Köpfchen der Sonnenhüte und den Penstemon digitalis in rötlicher Herbstfärbung. Vorne rechts dominiert in gelb die Solidago rugosa ‘Fireworks’. Weiter hinten stehen (Bild 3 und 4; v. v. n. h.) Achnatherum calamagrostis ‘Algäu’, Aster novi-belgii ‘Fuldatal’, Aster novi-belgii ‘Dauerblau’, Aster novi-belgii ‘Karminkuppel’, Leucanthemella serotina und überall dazwischen Calamagrostis x acutiflora ‘Waldenbuch’ und andere Gräser.










Andere Perspektive: (v. v. n. h.) Leucanthemella serotina, Bistorta amplexicaulis ‘Fascination’ (neu), Aster novi-belgii ‘Karminkuppel’, Aster novi-belgii ‘Fuldatal’. Die Astern und einige Gräser werden im Spätherbst zugunsten anderer Arten dezimiert. Sie nehmen inzwischen eine zu große geschlossene Fläche ein. Insbesondere das grelle lila der Karminkuppel’ ist zu viel des Guten. Das dunkle Violett der ‘Fuldatal’ gefällt mir schon besser. Leider ist diese Sorte sehr kopflastig mit ihren recht großen Blüten. Nach dem starken Regen in der letzten Woche (45 mm in 2 Tagen nach wochenlanger Trockenheit) lagen einige Stängel flach. Wesentlich angenehmer finde ich das Hellblau der neu erworbenen Aster cordifolius ‘Little Carlow’ (noch nicht fotogen).


In eben diesem Hellblau erblüht auch die Aster turbinellus, leider sehr spät. Hoffentlich gehen die Knospen noch alle auf (rechts im Bild). Links daneben beginnt die bezaubernde Aster pringlei ‘Pink Star’ mit ihrem Flor. Sie hat im Vergleich zu anderen Jahren nur 2/3 ihrer Größe erreicht.


Die Kissenastern (hier Aster dumosus Rosenwichtel’; unter dem Zierapfel Malus ‘Evereste) verlagere ich schrittweise aus dem Hochstaudengarten an Randbereiche, wo sie besser zur Geltung kommen. Von anderen Sorten werde ich mich trennen, da sie zu sehr wuchern. Zudem haben alle Kissenastern den Nachteil, daß sie nach einigen Jahren auf einer Fläche vergreisen, regelrecht absterben. Ihre größte Vitalität liegt immer am Rand des Bestandes, den ich aber regelmäßig abstechen muß (insbesondere am Weg), damit sie mir nicht überall hinwachsen.


Im Gegenlicht der Abendsonne leuchtet die von feucht nach trocken verlaufende Randbepflanzung an der Wiese: (v. v. n. h.) Gunnera manicata (Mammutblatt), Bistorta amplexicaulis ‘Firetail’ (vermutlich), verblühte Hemerocallis, Stipa tenuissima, dazwischen Sedum spectabile, Solidago sphacelata ‘Golden Fleece’, Aster dumosus ‘Tonga’. Die Gunnera wird nach dem ersten Frost zurüchgeschnitten, mit viel Stroh be- und mit einer Plane abgedeckt. So übersteht sie den Winter ganz gut. Zu hoch gewachsene Rhizome erfrieren dennoch bei starken Frösten (unter -10 °C). Tochterrhizome an der Basis treiben dann aus. So erreicht die Pflanze eine für unseren Garten angemessene Dimension von nur etwa 1,5 m Höhe.

Am Rande der Azallenpflanzung zum Weg hin blüht eine Gruppe aus robusten Stauden, die sich sehr gut entwickelt hat: (v. v. n. h.) Aster divaricatus (verblüht; auch ganz hinten), Anemone x japonica ‘Spledens’, Anemone x japonica ‘Honorine Jobert’, Aster ageratoides ‘Asran’. Hoffentlich wuchert letztere nicht ganz so schlimm. Gegenüber dem vorigen Jahr hat sie ordentlich an Umfang gewonnen.

Sonntag, 30. August 2015

Erntemond – Dürrezeit


So trocken und heiß wie 2015 war es letztmalig 2003. Der Elbepegel lag wochenlang unter 60 cm, etliche Bäche waren gänzlich ausgetrocknet. Immer wieder litten wir unter Hitzewellen über 30 °C bei sengender Sonne, teilweise bis zu 38 °C, und wochenlang kein Regen! Nach der schlimmsten Hitzewelle kamen Mitte August gleich 101 mm in 4 Tagen vom Himmel! Birken, Ahorne, Linden oder Buchen auf stark sonnenexponierten Hängen, auf Felsen oder auf sehr durchlässigen Sandböden warfen ihre Blätter vorzeitig ab.

Dennoch bot der Garten im August ein überwiegend gutes Bild. Nur punktuell wurden einige durstigere Pflanzen gegossen. Insbesondere der Hochstaudengarten benötigte ganz wenige Wassergaben (nur die Neuanpflanzungen). Die vielen Sonnenhüte und Gräser kommen wochenlang ohne zusätzliches Naß aus. Zwar hängen tagsüber bei einigen Pflanzen die Blätter und Zungenblüten, erholen sich aber nachts wieder. Richtige Wasserschlucker sind bei uns nur die Hortensien und die Ligularia dentata, von der ich nur noch ein größeres Exemplar kultiviere. Linkes Bild: Blick über den Gartenteich (Wasserstand extrem niedrig) zum Hochstaudengarten, vorn recken sich die Blüten des Kreuzkrautes (Ligularia dentata) ins Bild. Rechtes Bild: Im Vordergrund rechts ist der Geschlitztblättrige Sonnenhut (Rudbeckia laciniata) zu sehen, im Hintergrund die letzten Blüten der Sonnenbraut (Helenium ‘Rubinzwerg’).


 








Um mehrere Tuffs des Garten-Reitgrases (Calamagrostis x acutiflora Waldenbuch’) reihen sich zahlreiche durch Ausläufer vermehrte Gelbe Sonnenhüte (Rudbeckia fulgida ‘Goldsturm’) und über Samen vermehrte Rote Sonnenhüte (Echinacea purpurea). Dazwischen habe ich im Frühjahr einige Amerikanische Bergminzen (Pycnanthemum pillosum) gesetzt, die weniger farblich, sondern vielmehr als Hummel- und Bienenmagnet auffallen. Außerdem duften sie stark nach Minze. Ein Stängel Phlox hat es tatsächlich bis zur Blüte gebracht, weitere nicht. Doch sämtliche Laubblätter sind wegen Mehltaubefall abgestorben. Ich werde mich von ihm trennen müssen. Erkennbar sind auch etliche sich langsam rot verfärbende Samenstände des Fingerhut-Bartfadens (Penstemon digitalis) und das Silber-Raugras (Achnatherum calamagrostis ‘Algäu’). Letzteres ist nun richtig eingewachsen und wird leider so hoch, daß es bei Regen auseinanderfällt. Schade. Ich mußte die Horste um etliche Ähren erleichtern, sonst käme man nicht mehr durch die Pflanzung.











Nächste Bilder, von vorn nach hinten: Kerzenknöterich (Bistorta ampelxicaulis ‘Roseum’), Kugeldistel (Echinops ritro), Gelenkblume (Physostegia virginiana).










Sehr gespannt erwartete ich die Blüte des neu erworbenen Goldbaldrians (Patrinia scabiosifolia). Ich habe ihn zu dem blau blühenden Herbst-Helmkraut (Scutellaria incana) gesellt. Treue Gäste stellen sich abends am Teich ein: Ein Paar Ringeltauben im Chinesischen Rotholz (Metasequoia glyptostroboides).

 








Andere Gartenteile wie die Azalleenpflanzungen treten jetzt dezent zurück. Die schönen Herbst-Anemonen blühen dieses Jahr verspätet und sind nur halb so hoch wie in normalen Jahren.



Sonntag, 26. Juli 2015

Heumond – Farbwechsel im Hochstaudengarten

Der Juli beginnt im Hochstaudengarten mit einer meiner Lieblingskombinationen: Hellblauer Ehrenpreis und die Sonnenbraut Helenium ‛Rubinzwerg’. Den Ehrenpreis konnte ich noch nicht bestimmen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Sorte von Veronica longifolium (bzw. je nach Auffassung von Pseudolysimachion longifolium). Er stammt noch aus Großvaters Garten und ist im Gegensatz zu anderen bekannten Sorten sehr ausdauernd und dicht wachsend, wird nur 0,6 m hoch. Vielleicht gehört er auch zu einer anderen Art. Für Veronica spicata ist er mir eindeutig zu hoch. Sein Laub ist graugrün gefärbt und besitzt eine matte Oberfläche.


Sehr ansprechend wirkt dieser Ehrenpreis auch im Zusammenspiel mit dem lila blühenden Zottigen Ziest Stachys monnieri ‛Hummelo’ und der creme-gelben Schafgarbe Achillea filipendula ‛Credo’. Sie wächst erst das zweite Jahr an dieser Stelle und ist deshalb noch nicht so üppig.


Noch einige Bilder aus dem kunterbunten Hochstaudengarten: Diverse Tagliliensorten leuchten mit dem Roten Sonnenhut Echinacea purpurea, dem Gelben Sonnenhut Rudbeckia fulgida ‛Goldsturm’, der Garten-Margerite Leucanthemum x superbum und der weißen Gelenkblume Physostegia virginiana ‛Summersnow’ um die Wette. Dazwischen recken sich die hellbraunen Halme des Garten-Reitgrases Calamagrostis x acutiflora ‛Waldenbuch’ und im Hintergrund eine Gruppe des Geschlitzblättrigen Sonnenhutes Rudbeckia laciniata der Sonne entgegen.





 


Daneben gedeiht ein üppiger Horst Kandelaber-Ehrenpreis Veronicastrum virginicum ‛Fascination’. Diese Staude ist ein wahrer Insektenmagnet. Unzählige Hummeln, Bienen und Schmetterlinge tummeln sich den ganzen Tag auf den Blüten. Unser Exemplar hat mittlerweile eine sogenannten Sport gebildet. Zwei Triebe zeigen eine andere Blütenfarbe: Sie blühen nicht kräftig, sondern blaß violett (im Bild links unten zu erkennen). Ebenso gerne wird auch der Rote Sonnenhut besucht. Im Hintergrund die Taglilie Hemerocallis ‛Stern von Rio’. Sie stammt aus Jochens Garten.











Der im vorigen Jahr gelobte Phlox aus Katrin Lugerbauers Garten (ein pastellfarbener Sämling) macht in diesem Jahr keine gute Figur. Die Trockenheit im Mai und Juni machte ihm arg zu schaffen. Unser trockener Granitboden ist eben doch nicht für ihn geeignet. Er ist nur halb so hoch wie 2014 und voller Mehltau. Es sieht nicht danach aus, daß er es bis zur Blüte noch bringen wird. Schade. Ein Grund mehr für eine standortgerechte Pflanzenwahl. Der Indianernessel ergeht es ähnlich. Auch von ihr will und muß ich mich trennen. Andere feuchtigkeitsliebende Stauden wie Veronicastrum sind nicht so zimperlich. Trotz der Gewitter und Schauer der letzten Zeit ist viel zu wenig Wasser vom Himmel gefallen. Die Bäche und Flüsse in der Umgebung sehen erbärmlich aus.


Erstmalig nahm ich dieses Jahr an der Samentauschaktion der GdS teil. Als Restposten waren auch Samen eines zierlichen Rittersporns dabei, der sich als lohnender Zuwachs entpuppte. Delphinium tatsienense blüht bereits im ersten Jahr in einem schönen dunkelblau und das ohne zusätzliche Wassergaben.
 









Noch zwei Fotos meiner Lieblings-Taglilie Hemerocallis ‛Crimson Pirate’ dürfen nicht fehlen. Die einfachen und alten Sorten sind eben immer die robustesten.










Gegenüber blühen jetzt vor dem stillen Grün der Azaleen etliche Zwerg-Funkien und die schöne Glocken-Funkie Hosta ventricosa. Der Azaleenpflanzung im Vorgarten geben nun einige Hortensien farbliche Begleitung.