Sonntag, 30. August 2015

Erntemond – Dürrezeit


So trocken und heiß wie 2015 war es letztmalig 2003. Der Elbepegel lag wochenlang unter 60 cm, etliche Bäche waren gänzlich ausgetrocknet. Immer wieder litten wir unter Hitzewellen über 30 °C bei sengender Sonne, teilweise bis zu 38 °C, und wochenlang kein Regen! Nach der schlimmsten Hitzewelle kamen Mitte August gleich 101 mm in 4 Tagen vom Himmel! Birken, Ahorne, Linden oder Buchen auf stark sonnenexponierten Hängen, auf Felsen oder auf sehr durchlässigen Sandböden warfen ihre Blätter vorzeitig ab.

Dennoch bot der Garten im August ein überwiegend gutes Bild. Nur punktuell wurden einige durstigere Pflanzen gegossen. Insbesondere der Hochstaudengarten benötigte ganz wenige Wassergaben (nur die Neuanpflanzungen). Die vielen Sonnenhüte und Gräser kommen wochenlang ohne zusätzliches Naß aus. Zwar hängen tagsüber bei einigen Pflanzen die Blätter und Zungenblüten, erholen sich aber nachts wieder. Richtige Wasserschlucker sind bei uns nur die Hortensien und die Ligularia dentata, von der ich nur noch ein größeres Exemplar kultiviere. Linkes Bild: Blick über den Gartenteich (Wasserstand extrem niedrig) zum Hochstaudengarten, vorn recken sich die Blüten des Kreuzkrautes (Ligularia dentata) ins Bild. Rechtes Bild: Im Vordergrund rechts ist der Geschlitztblättrige Sonnenhut (Rudbeckia laciniata) zu sehen, im Hintergrund die letzten Blüten der Sonnenbraut (Helenium ‘Rubinzwerg’).


 








Um mehrere Tuffs des Garten-Reitgrases (Calamagrostis x acutiflora Waldenbuch’) reihen sich zahlreiche durch Ausläufer vermehrte Gelbe Sonnenhüte (Rudbeckia fulgida ‘Goldsturm’) und über Samen vermehrte Rote Sonnenhüte (Echinacea purpurea). Dazwischen habe ich im Frühjahr einige Amerikanische Bergminzen (Pycnanthemum pillosum) gesetzt, die weniger farblich, sondern vielmehr als Hummel- und Bienenmagnet auffallen. Außerdem duften sie stark nach Minze. Ein Stängel Phlox hat es tatsächlich bis zur Blüte gebracht, weitere nicht. Doch sämtliche Laubblätter sind wegen Mehltaubefall abgestorben. Ich werde mich von ihm trennen müssen. Erkennbar sind auch etliche sich langsam rot verfärbende Samenstände des Fingerhut-Bartfadens (Penstemon digitalis) und das Silber-Raugras (Achnatherum calamagrostis ‘Algäu’). Letzteres ist nun richtig eingewachsen und wird leider so hoch, daß es bei Regen auseinanderfällt. Schade. Ich mußte die Horste um etliche Ähren erleichtern, sonst käme man nicht mehr durch die Pflanzung.











Nächste Bilder, von vorn nach hinten: Kerzenknöterich (Bistorta ampelxicaulis ‘Roseum’), Kugeldistel (Echinops ritro), Gelenkblume (Physostegia virginiana).










Sehr gespannt erwartete ich die Blüte des neu erworbenen Goldbaldrians (Patrinia scabiosifolia). Ich habe ihn zu dem blau blühenden Herbst-Helmkraut (Scutellaria incana) gesellt. Treue Gäste stellen sich abends am Teich ein: Ein Paar Ringeltauben im Chinesischen Rotholz (Metasequoia glyptostroboides).

 








Andere Gartenteile wie die Azalleenpflanzungen treten jetzt dezent zurück. Die schönen Herbst-Anemonen blühen dieses Jahr verspätet und sind nur halb so hoch wie in normalen Jahren.